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Sucht & Betäubung - unser hausgemachter "Stunlock"

  • Autorenbild: Michi
    Michi
  • 29. Aug.
  • 11 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 24. Sept.

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Loops, Feedbackschleifen und Widerstand gegen das was ist, erzeugt Loops und Feedbackschleifen, die uns wahrlich im Kreis laufen lassen. Hierbei kommt es zu einer fortschreitenden Abdämpfung, bis wir irgendwann kaum noch wirklich lebendig sind...







[Der folgende Beitrag wurde gemeinsam mit unserem Forschungsassistenten Forschio verfasst. Er stellt eine K.I.-generierte und eigenhändig überarbeitete Vertiefung des obigen Videos dar.


Wir experimentieren hier ein bisschen mit den Möglichkeiten von K.I., um für Lesefreudige die Videos auch in Schriftform aufzubereiten & das Angesprochene noch um einige Aspekte zu erweitern, ohne uns die Finger wund tippseln zu müssen.


Findest du diese Anmerkung nicht zu beginn eines Beitrags, dann wurde dieser nicht mit künstlicher "Intelligenz" verfasst.]




Das Bild vom "Stunlock"


Es gibt Sinnbilder und Analogien, die uns helfen können, komplexe innere Vorgänge unserer Psyche verständlich zu machen. Eines davon entstammt der Welt der Computerspiele. Wer früher diverse Spiele gespielt hat, kennt vielleicht den Begriff Stunlock.


Der Stunlock bezeichnet eine Situation, in der ein Spieler den Gegner durch wiederholte Betäubungsschläge in einer Art Dauerschleife der Handlungsunfähigkeit gefangen hält. Das wichtige dabei, damit der Stunlock auch wirklich greift: Noch bevor die erste Betäubung nachlässt, setzt der nächste Schlag ein – und so bleibt das Gegenüber handlungsunfähig, bewegungslos & damit auch ausgeliefert..


Dieses Bild ist so eindringlich, weil es weit über die Spielewelt hinausweist. Auch in unserem Alltag erleben wir eine Form des energetischen Stunlocks. Wir geraten in Kreisläufe, in denen wir uns selbst betäuben – immer beruhend auf Sucht- und Verdrängungsmustern, die uns aus unserem natürlich authentischen Dasein „draußenhalten“.


Noch bevor eine dieser Betäubungen nachlassen könnte und wir die Chance hätten, uns selbst wirklich zu spüren, greifen wir zur nächsten. So halten wir uns in einer dauerhaften Trance, einer Schleife aus Unterdrückung und Ersatzhandlungen.


Der Stunlock unseres Bewusstsein ist tatsächlich eines der zentralen Phänomene unserer Zeit. Er erklärt, warum viele Menschen das Gefühl haben, „irgendwie nicht richtig lebendig“ zu sein, warum eine innere Grundspannung nicht wirklich verschwindet, sondern immer wiederkehrt, warum wir uns ständig zu regulieren versuchen – und dennoch das Empfinden bleibt, nicht wirklich frei zu sein.




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Der Alltag als Betäubungsschleife


Wenn wir ehrlich hinschauen, erkennen wir: unser Alltagsbewusstsein ist in hohem Maße eine Kette an Betäubungsmaßnahmen. Wir leben nicht aus der unmittelbaren, unverstellten Erfahrung heraus, sondern wir halten Gefühle, Impulse und Handlungen in uns zurück – und überdecken sie mittels vielfältiger Strategien.


Manche davon erscheinen auf den ersten Blick harmlos: ein Glas Wein am Abend, eine Zigarette am Morgen, das ständige Scrollen durch Nachrichten und soziale Medien, wenn es mal wieder fad wird & natürlich der nächste geliebte Kaffee. Andere Kompensationsmechanismen sind tiefer eingebettet in unsere gesellschaftlichen Strukturen: Wir nennen sie Leistung, Karriere & Anpassung, um ja auch ein Schulterklopfen zu bekommen..


Alle diese Verhaltensweisen wirken als Betäubungsmechanismen, die uns nachhaltig davon abhalten, in den natürlichen Fluss des Erlebens einzutreten. Eigentlich wäre unser Wesen darauf ausgelegt, Gefühle frei fließen zu lassen, uns spontan auszudrücken, zu lachen, zu weinen, zu spielen, still zu sein – je nachdem, was gerade lebendig in uns aufsteigt. Doch diese Lebendigkeit wird früh unterbrochen, gebremst, in Schienen gelenkt.


Das Ergebnis ist ein Oberflächendasein ohne wirklich lebendiges Gefühlsleben. Das Ergebnis: wir „funktionieren“, aber wir leben nicht wirklich.


Das ist dann der Kern unserer hauseigenen Betäubungsschleife: wir halten uns selbst gedämpft, um nicht an die tiefsten Gefühle und Ängste zu geraten, die in uns gespeichert sind. Und diese Betäubung hält nur, solange sie aufrechterhalten wird, wozu wir unser Bestes beitragen.. tagtäglich.




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Kindheit und Ich-Entstehung: Der Ursprung der Blockade


Um zu verstehen, wie es zu dieser dauerhaften Selbstbetäubung kommt, müssen wir in die frühe Kindheit blicken. Denn dort startet der Mechanismus, der später zu Anpassung, Suchtmustern und den damit einhergehenden Handlungsschleifen führt.

Ein Kind kommt lebendig und unverstellt auf die Welt.


Es weint, wenn es Schmerz spürt, es lacht, wenn Freude aufsteigt, es ist neugierig, manchmal wild, manchmal fordernd, manchmal auch zärtlich – alles zeigt sich so, wie es gerade kommt. Dieser ursprüngliche Zustand ist unser natürlicher Seins-zustand: frei, authentisch, ungehemmt.


Doch irgendwann kommt zwangsläufig der Moment, in dem diese Authentizität auf die erste Ablehnung trifft. Das geschieht meist unbewusst, durch alltägliche Situationen, die nicht einmal etwas mit dem Kind zu tun haben müssen. Ein kleiner Junge verletzt sich, fühlt Schmerz, weint laut, sucht Trost – und die Mutter oder der Vater, selbst gestresst, oftmals überfordert, reagiert mit Ungeduld oder gar Zurückweisung.



Das Kind erlebt:



so, wie ich gerade bin, werde ich nicht angenommen.



In diesem Augenblick geschieht etwas Entscheidendes:



zwei Erfahrungsräume werden miteinander verknüpft. Einerseits der ganz natürliche Ausdruck des Kindes, andererseits die Erfahrung von Ablehnung und Bedrohung. Der springende Punkt, der alles verändert: In der Tiefe des kindlichen Erlebens bedeutet diese Ablehnung mehr als nur ein kleines Nein –


sie wird als Gefahr für das eigene Überleben interpretiert.


Denn das Kind weiß instinktiv: ohne die Zuwendung und Fürsorge der Eltern ist es verloren.


So entsteht eine Kopplung: „Wenn ich mich so ausdrücke, wie ich bin, droht Ablehnung – und Ablehnung bedeutet Gefahr. Also ist mein Ausdruck nicht in Ordnung.“


Aus dieser simplen, aber folgenschweren Verknüpfung entsteht Scham. Das Gefühl, dass etwas an mir falsch ist. Und gleichzeitig Schuld: die Überzeugung, dass ich verantwortlich bin für die Ablehnung, die mir begegnet. Diese Scham- und Schuldgefühle sind wie gerade beschrieben zutiefst mit Todesangst verbunden, weil sie aus der ursprünglichen Erfahrung stammen, dass Ablehnung das eigene Überleben bedroht.


Von da an wird das Kind – und später der Erwachsene – alles daransetzen, diese Gefühle und äußeren Handlungen zu vermeiden. Authentischer Ausdruck wird zurückgehalten, spontane Impulse werden unterdrückt. Es entsteht ein Muster der Anpassung. Der natürliche Fluss von Gefühlen wird gebremst und durch ein künstliches System von Kontrolle ersetzt.


So wird nach und nach das aufgebaut, was wir später das Ego oder die Person nennen können: eine konditionierte Reiz-Reaktions-Maschine, die gelernt hat, bestimmte Gefühle nicht mehr zuzulassen, um das eigene Überleben zu sichern.




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Das Ego als Reiz-Reaktions-Maschine


Wenn wir nun den Weg vom Kind zum Erwachsenen nachzeichnen, sehen wir, wie sich Schicht um Schicht weitere Strukturen aufbauen, die wir für unser „Ich“ halten. Doch was wir dabei als Persönlichkeit erleben, ist in Wahrheit eine reine Ansammlung von Reiz-Reaktionsmustern.


Der ursprüngliche Ausdruck, der frei und ungebunden fließen wollte, wird unterbrochen. An seine Stelle treten konditionierte Reaktionen:


„Wenn ich Schmerz zeige, werde ich abgelehnt – also zeige ich ihn nicht.“„Wenn ich mich anpasse, bekomme ich Lob – also passe ich mich an.“„Wenn ich Leistung bringe, werde ich anerkannt – also leiste ich, egal ob ich meine eigenen Grenzen dabei überschreite.“


So entsteht ein Ich-System, das keinem lebendigen Ausdruck mehr entspricht, sondern vielmehr einer personifizierten Überlebensstrategie. Fast unser ganzes Leben verbringen wir nun damit, unsere innerlich erlernten Muster abzuspielen, um zu gefallen und ja nichts falsch zu machen. Wir glauben, dass diese Muster uns ausmachen, dass wir diese Muster SIND, dabei stellen sie nur eine Maske dar, die Persona.


Dieses Ego, diese konditionierte Person ist also das Ergebnis der frühen Verknüpfungen, die wir in unserer Kindheit durch zeitgleiche Reizkopplung erlernt haben. Zwar sind wir daran gewöhnt und haben es uns schon irgendwo (in unserer Komfortzone) gemütlich eingerichtet, dieses Personendasein trennt uns jedoch von dem, was wir eigentlich sind: ein freies, lebendiges Selbst, mit sich Selbst in Frieden, und vor allem: sich Selbst bewusst.




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Kompensation in der Sucht: Die gesellschaftlich verankerte Betäubung


Das Ego, das nun so aufgebaut ist, kann nicht dauerhaft frei sein. Denn der natürliche Selbstausdruck drängt ständig nach oben. Gefühle lassen sich nicht auf ewig unterdrücken. Um die mühsam errichtete innere Kontrolle aufrechtzuerhalten, brauchen wir daher ständig Mittel und Wege, das Verdrängte aus dem Bewusstsein zu halten.


Hier beginnt das Feld der Kompensationen über das,


was wir Sucht nennen.


Ein Beispiel: Jemand, der innerlich erschöpft ist und eigentlich Ruhe bräuchte, macht Überstunden – in der Hoffnung, Anerkennung und Lob vom Vorgesetzten zu bekommen. Dahinter steht keine wirkliche Freude an der Arbeit, sondern das alte Muster: „Wenn ich mehr leiste, werde ich gesehen. Wenn ich gesehen werde, bin ich sicher.“ → Implizit ist hier auch immer enthalten: Wenn ich nichts leiste, werde ich nicht geliebt, nicht angenommen. Und damit ist mein Leben in Gefahr..


Oder auch beim Rauchen: Wie gern nehmen wir einen Zug an der Zigarette, um Anspannung und unangenehme Situationen in eine oberflächliche und kurzfristige Entspannung überzuführen. In Wahrheit betäuben wir das, was gerade ist oder auch Erscheinen will ein weiteres Mal – eine weitere Kompensationshandlung, die die aufsteigenden Gefühle erneut unterdrückt.


Das Selbe gilt für Alkohol, Medikamente, andere Drogen, Medienkonsum, Essen, Glücksspiel, Shopping und so weiter, solange sie als kurzfristige Regulationsstragie und damit zur Unterdrückung genutzt werden.


Entscheidend für unsere eigene Entspannung ist nun: Die Sucht stellt keine Schwäche dar, und hat auch nichts mit einem schwachen Willen zu tun. Sie ist der Versuch, das aktuelle Überleben über Kontrolle der eigenen Gefühle und Handlungen zu sichern, weil wir unseren alten Kopplungen noch glauben schenken, selbst wenn sie schon längst überflüssig geworden sind für uns Erwachsene. Jeder Betäubungsschritt ist damit ein Versuch, nicht wieder mit dem Cocktail an Scham, Schuld und Todesangst, die in der Kindheit erlebt wurden, in Berührung zu kommen.


Gesellschaftlich gesehen leben wir nun tatsächlich in einer von unserem Kollektivbewusstsein geschaffenen Kultur, die genau diese Systematik unterstützt. In einer Konsumgesellschaft, die unzählige Mittel bereithält, um Gefühle zu unterdrücken und natürliche Handlungsimpulse zu lähmen. In einer Leistungsgesellschaft, die Anpassung belohnt und Abweichung bestraft. In einer Ersatzbefriedigungsgesellschaft, die zwar Raum für Brot und Spiele lässt, aber selten Räume schafft, in denen authentischer Selbstausdruck willkommen ist.


So entsteht eine kollektive Normalität, in der wir uns großteils sogar gegenseitig halten, indem wir die Erwartungshaltungen anderer persönlich nehmen und sogar auf unsere Mitmenschen weiterprojizieren. Wir alle tragen sie mit, wir alle füttern sie, weil wir gelernt haben, dass die größte Gefahr darin liegt, auf unsere eigenen Bedürfnisse zu schauen und uns authentisch zu zeigen. Und wenn mal jemand von der Norm abweicht, dann verurteilen wir allzu gern, weil wir das innerlich auch mit uns selbst tun.




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Die tiefere Dimension: Schicksal, Wiederkehr und das Informationsfeld


Wer nun ein wenig tiefer blicken möchte, erkennt, dass dieser Mechanismus nicht nur ein individuelles, sondern ein übergeordnetes Geschehen ist. Denn wir treten nicht zufällig in dieses Leben.


Es gibt Hinweise darauf, dass wir nicht zum ersten Mal hier sind. Dass wir mit jeder Inkarnation Päckchen mitbringen – alte Blockaden, alte Muster, alte Ablehnungserfahrungen. Auch wenn wir beim Eintritt in ein neues Leben einen Reset erfahren, auch wenn das Bewusstsein im Körper des Kindes zunächst frei wirkt: die tieferen Schichten bleiben mit der individuellen Seelengeschichte verbunden.


Das bedeutet: die Erfahrungen vergangener Existenzen sind nicht verschwunden, sodass wir wieder völlig von vorn beginnen. Sie wirken im Hier und Jetzt, als Teil eines großen Informationsfeldes, in dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich enthalten sind. Alles ist miteinander verknüpft. Jede Information der gesamten Schöpfung ist in jedem noch so kleinen „Teilchen“ enthalten.


Wenn wir also in bestimmten Situationen immer wieder auf die gleiche Art reagieren, dann ist das nicht nur eine Folge der Ursprungskonditionierung aus der Kindheit. Es ist auch Ausdruck einer tieferen Systematik, die verbunden über viele Vor- und Nachleben in uns Wirkung zeigt und zyklisch wiederkehrend in unser Leben eintritt, wo wir unter anderem bei Epigenetik und den „Ahnenthemen“ angelangt sind.


Jede neue (alte) Triggersituation im Außen, die uns zum fühlen auffordert, jede Herausforderung, jeder noch so heftig erscheinende Schicksalsschlag ist vom Leben letztendlich zielgerichtet und punktgenau herbeigeführt.


Das Leben meint es nämlich gut mit uns, sodass es uns immer wieder an dieselben Knotenpunkte führt, um uns Gelegenheit zur Klärung und Loslösung zu geben.


Je stärker wir uns wegducken, je mehr wir kämpfen, je mehr wir ein Ich bleiben wollen, desto stärker muss das Leben an die Tür klopfen, bis wir sie irgendwann aufmachen. Das ist auch der Grund, warum sich Kriege, allgemein die Geschichte, wie man sagt, immer wieder wiederholen. Weil wir es eben noch nicht gewagt haben, ganz hinzusehen..


Wenn wir nun die Vernetzung allen Lebens im einheitlichen Informationsmeer (auch Äther oder teilchenloses Kontinuum genannt) als reale Tatsache anerkennen, können wir auch ein Stück weit entspannter auf die Gesamtsituation blicken:


Unser Weg verläuft eben nicht zufällig im herkömmlichen Sinn. Wir sprechen richtigerweise vom Schicksal, vom geschickten Heil, und beschreiben damit die Logik einer universellen Ordnung, in der alles, was geschehen soll, bereits angelegt ist. Damit wir bestimmte Erfahrungen machen, damit wir an bestimmte Wendepunkte gelangen, muss die Information über Zukunft und Vergangenheit im Jetzt bereits enthalten sein. Nur so kann das Leben uns führen.


Wenn wir diesen größeren Zusammenhang nun akzeptieren, indem wir die Zufälle des Lebens als uns wahrlich zu-gefallen erkennen, dann verstehen wir auch: selbst unsere Blockaden, selbst unser wiederholungsbasiertes Egomuster, selbst unsere Unfähigkeit wieder wach zu werden, sind nicht sinnlos.


Sie sind Teil eines Plans, der uns zur richtigen „Zeit“ an die Stellen bringt, an denen wir unser eigenes Licht des Bewusstseins wieder erkennen und dann "die Wahl" haben – weiter in der Betäubung zu verharren oder den „Schritt“ in die Befreiung zu wagen.




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Der natürliche Zustand: Lebendigkeit und freier Ausdruck


Bevor wir uns nun ansehen, wie wir die immer wiederkehrenden Handlungsschleifen überwinden können, in denen „wir“ (nicht nur in diesem Leben) feststecken, ist es hilfreich, uns an das zu erinnern, was eigentlich unsere ursprüngliche Seinsqualität ausmacht. Denn nur wenn wir das „Ziel“ kennen, wissen wir, wohin der „Weg“ führen kann.


Unser natürlicher Zustand ist weder angepasst, noch kontrolliert, noch funktional – er ist lebendig, offen und voller Ausdruck. Kinder zeigen uns dieses Bild am deutlichsten. Sie atmen tief, ihre Gefühle fließen ungehindert, ihre Handlungen sind spontan. Freude und Trauer wechseln sich ab, Wut entlädt sich situationsentsprechend um Grenzen zu ziehen, Neugier und Forscherdrang bestimmen das Leben.


Dieser Zustand ist immer im Einklang mit den Rhythmen des Lebens. In ihm schwingt das, was man bildlich als Sinuskurve von Yin und Yang beschreiben kann: Spannung und Entspannung wechseln sich ab, Einatmung und Ausatmung, Aktivität und Ruhe. Alles darf rhythmisch durchlaufen, kein Pol wird überbetont, nichts stagniert.


Wenn wir diesen Fluss nicht unterbrechen, entsteht Balance. Wir fühlen uns verbunden mit uns selbst, mit anderen und mit dem Leben. Wir handeln nicht aus Angst, sondern aus Spontanität. Wir müssen nichts kompensieren, weil alles, was auftaucht, Ausdruck finden darf und wir uns im erfüllenden Erleben unserer gefühlten Innenwelt erfahren.


Vor allem sind wir in diesem Zustand grundentspannt.


Wir fühlen uns angenommen und gut so wie wir sind. Betrachten wir die Grundtaktungsebene unseres Nerbensystems sind Sympathikus (der Überlebensnerv) und Paraysmpathikus (der Ruhe- und Regenerationsnerv) in einer rhythmisch balancierten Balance. Keine konstante Ausschüttung von Überlebenshormonen wie Adrenalin und Kortisol. Immer nur dann, wenn es gerade notwendig ist. Viel eher sind wir die meiste Zeit sogar parasympathisch unterwegs. Wir genießen das leben, verdauen, spielen & pflanzen uns freudvoll fort.


In diesem Zustand sind wir angebunden. Eins mit dem Leben. Eins mit den natürlichen Rhythmen.


Wir nehmen uns in diesem Bewusstsein, sogar als das Leben selbst wahr..




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Der Weg zurück: Bewusstwerdung & Selbstermächtigung


Die entscheidende Frage lautet nun:


Wie kommen wir aus diesem Selbstvergessenheitsloop heraus?


Wie lösen wir die Betäubungsschleifen, die uns seit Kindheitstagen in unser starres Ich hineinfesseln?



Der erste Schritt ist, so wie man es von jeder einigermaßen vernünftigen Suchtberatung kennt, das Erkennen. Solange wir nicht wahrnehmen, dass wir in einer Schleife stecken, bleibt sie unsichtbar und damit unüberwindbar. Doch wenn wir beginnen, die Muster aus einer innerlich distanzierten Position heraus zu beobachten – der Drang nach Ablenkung, die automatisierte Flucht in Suchtmittel, das allseits vorhandene Verlangen nach Anerkennung – dann schaffen wir einen Raum, der äußeren Reiz bzw. inneres Gefühl und die Reaktion darauf, erkennen lässt.


Im Erkennen liegt bereits eine Form von Befreiung. Denn wir sehen: Ich (als Beobachter) bin nicht meine Muster. Sie wurden gelernt, ein künstliches Ich verwechselt sich damit, also können die Muster auch wieder losgelassen werden.



Der zweite Schritt ist nun das Zulassen der Gefühle, die bisher vermieden wurden. Hinter jeder Sucht, hinter jeder Kompensation, liegt eben ein Gefühl bzw. ein Cocktail an Gefühlen, den wir einst nicht ertragen konnten: Scham, Schuld, Ohnmacht, Angst. Diese Gefühle sind tatsächlich eingefrorene Energien, die im festgehaltenen Trauma feststecken und uns im Ich-Traumbewusstsein (man beachte die Wortähnlichkeit ; - ).


Diese Gefühle wollen einfach nur wieder ins fließen kommen, dann lösen sie sich auf, sodass sich das eigene System wieder entspannen kann. Und was dann ganz nebenbei passiert: Wenn wir den Mut haben, sie zu spüren, sie in uns aufsteigen zu lassen, dann verlieren sie auch ihre Macht über „unser“ Leben. Genauer gesagt verschwindet dann unser Ich immer mehr, sodass reines Bewusstsein und authentischer Selbstausdruck übrig bleiben.


Um an dieser Stelle ehrlich zu bleiben: Das Ganze ist naturgemäß kein leichter Prozess. Er erfordert Geduld, Achtsamkeit und bestenfalls auch Begleitung von einem empathischen Menschen oder jemandem mit echtem Wissen und Kompetenz. Letztendlich ist es jedoch der einzige Weg, der wirklich zur Freiheit führt. Denn solange wir die alten Gefühle vermeiden, bleibt unser Bewusstsein wir im leidenden Ich gebunden.



Der dritte „Schritt“, der in den ersten beiden immer inkludiert sein muss, ist das Erkennen von Opfer-Täter-Projektionen, was zur Selbstermächtigung führt.


Das bedeutet, die Verantwortung für die aufkommenden Gefühle wieder zu sich selbst zurückzunehmen. Nicht die Eltern, nicht die Gesellschaft, nicht „das System“ halten uns in der Betäubung – wir selbst tun es..


letztendlich SIND wir die Betäubung.


Und nur wir SELBST können es ändern, also nicht unser Ich, sondern Präsenz, reines Bewusstsein, Gewahrsein.


Wenn wir erkennen, dass es keine Täter-Opfer-Struktur gibt, sondern nur unsere eigenen Entscheidungen, gewinnen wir die Macht auch wieder zurück.


Solange ich jemanden da Draußen schuldig spreche und mich dadurch entmächtige, bleibe ich implizit im Zustand der Trennung und fliehe zugleich vor meiner eigenen inneren Dunkelheit.



Es wird also Zeit, JA zum Leben zu sagen. JA zu allem, was auftauchen möchte...


Lasst uns die Reise beginnen.


Jetzt : - )










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