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Lebendige Erde
Die Grundlage für Wachstum bildet natürlich immer das passende Umgebungsmilieu. Für Pflanzen ist hierbei selbstverständlich eine nährstoff- und humusreiche Erde sehr wichtig.
Die physischen Nährstoffe werden hierbei durch die chemischen Elemente des
bekannten Periodensystems gebildet.
Von Kohlen- und Stickstoff hört man in diesem Zusammenhang immer wieder, genauso essentiell sind hier aber natürlich wieder mal die Mineralstoffe und Spurenelemente, die praktisch das Futter für Kleinstlebewesen, Urzeugungen (Neubildung von Leben durch vorhandende Elemente) und letztendlich unsere Pflanzen bilden.
Kalium, Phosphor, Magnesium und zahlreiche andere mineralische Elemente sind auch hier die Bau- und Betriebsstoffe, um den Stoffwechsel von Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen zu ermöglichen.
Der Humus wiederum könnte symbolisch für fließende Lebensenergie im Boden gesehen werden. Passt der pH-Wert der Erde, stimmt die Temperatur, ist genug Wasser vorhanden und sind die richtigen chemischen Elemente für Umwandlungsprozesse gegeben, bilden sich so wie ganz von selbst Mikroben und Kleinlebewesen im Boden.
Dieser Vorgang wurde schon vor zweihundert Jahren als Urzeugung bezeichnet
-
siehe dazu die sehr spannenden Beobachtungen von Julius Hensel
Man kann es also so betrachten, dass die kleinen im Humus "wohnenden und arbeitenden" Lebewesen, als materielle Ausdrucksformen die dahinterliegende Lebensenergie repräsentieren. Nochmal anders formuliert: Eine unsichtbare und immaterielle Information oder Blaupause wird in die phyische Realität "hinausgedrückt".
Anschaulich wird es beim Anlegen eines Komposthaufens, in dem während bestimmter Verlaufsphasen die berühmten Kompostwürmer einfach so entstehen.
Nicht weil sie von überall aus der Umgebung in den Haufen kriechen, sondern weil im Haufen die Information "Materie abbauen und umwandeln" entstanden ist und die Würmer zur weiteren Durchführung dieses Programms durch Umwandlungsprozesse der kompostierenden Materialien neu gebildet werden.
Man kann davon ausgehen, dass nicht nur Verrottungsprozesse, sondern auch unser Stoff-wechsel, Neuordungsprozesse in der Natur und Leben generell nach diesem Schema funktionieren. Steckt hier vielleicht ein Naturgesetz dahinter ; - )?
Das Fazit also: Sind die Grundbedingungen für Leben gegeben, entsteht dieses wie ganz von selbst.
Diese Tatsache wollen wir uns nun zunutze machen und das Bodenleben soweit fördern, dass dort wichtige Lebewesen entstehen und ihre Arbeit vollziehen können..
Paradiesgarten
Die Schwarzerde
Unser erster Versuch beinhaltet die Herstellung von TerraPreta, einer schwarz gefärbten, sehr lebendigen Erde. Dafür braucht es organisches Material, möglichst fein vermahlene Pflanzenkohle, Gesteinsmehle zur Mineralisierung und eine Mulchschicht zum Schutz.
Die Kohle dient dabei als Wasser- und Nährstoffspeicher, während sie durch ihre poröse Struktur Lebensraum für Mikroben und Kleingetier zur Verfügung stellt. Das Gesteinsmehl bringt wichtige Mineralien für chemische Umwandlungsprozesse mit und dient dazu auch als wasserspeicherndes Medium.
Weiters verwenden wir relativ frischen Pferdemist von gut lebenden Tieren aus der Umgebung als Basismaterial, sowie eine Schicht aus abgetrockneten Pflanzen, damit das Wasser in unserer frisch angelegten TerraPretaRotte auch nicht verdampft.
Ohne hierbei auf genaue Verhältnisse von beispielsweise Kohlen- und Stickstoff und die Sättigung der Kohle mit Nährstoffen (Urin) zu achten, starten wir unseren ersten Versuch. Wird schon klappen..
Also dann..
Paradiesgarten
Schritt I - Wir holen uns gute "Biomasse" um die Grundlage für unseren gedeihenden Erdhaufen herzustellen. Pferdemist hat sich dabei im Laufe der Zeit als sehr geeignet erwiesen.
Paradiesgarten
Schritt II - Nachdem der Mist länglich ausgebreitet wurde, wird die fein vermahlene Pflanzenkohle hinzugegeben. Optimalerweise macht man es schichtweise, sodass eine bessere Verteilung stattfinden kann.
Paradiesgarten
Schritt III - Nun kommt das Gesteinsmehl auf den Haufen. Wir verweden dabei Biolit, ein basisches Urgesteinsmehl, welches in Tirol abgebaut wird und ua. im Lagerhaus erhältlich ist. Alternativ verwenden wir auch ein sehr feines Zeolith, um die Mineralienkonzentration in der Erde zu erhöhen.
Paradiesgarten
Schritt IV - Ist das Grundmaterial beisammen, wird nochmal gut durchgemischt.
Paradiesgarten
Schritt V - Dann abmulchen mit altem Grasschnitt, der angefallen ist.
Paradiesgarten
Schritt VI - Und fertig! Dann noch posieren für ein schönes Foto. Lebensgartler Tommi lässt grüßen : - )
Paradiesgarten
So lassen wir den Haufen dann für gut ein Jahr liegen, bis er fertig kompostiert ist. Wir werden später nochmal reinsehen, ob ein Wenden notwendig ist. Bestenfalls nicht. Dann wäre der Gesamtaufwand für das Ausgangsmaterial für unseren Garten schonmal sehr gering.
Gelingt unser Experiment, können wir kommende Beete in Zukunft einfach mit normaler Erde füllen und ein wenig von der Schwarzerde hinzufügen.
Das Spannende dabei: die TerraPreta, bzw. das in ihr enthaltene Leben, scheint sich auf die umgebende Erde auszubreiten, sodass diese mit der Zeit auch schwarz (also kohlenstoffreich) und humos wird. So wird es in vielen Artikeln zum Thema berichtet, wobei ein bekannter Hobbygärtner aus dem Burgenland dies auch bestätigen konnte:
Aus geringen Mengen TerraPreta, ausgebracht und oberflächlich eingearbeitet in knallharten und verdichteten Lehmboden, und einer kleinen Mulchschicht darüber, entstand innerhalb von drei bis vier Jahren ohne weiteres Zutun eine 30 - 40 cm dicke schwarze, lockere und lebendige Erde.
Somit könnte es für einen kleinen Garten reichen, so eine Rotte einmalig anzulegen, um für lange Zeit beste Erde zur Verfügung zu haben bzw. entstehen zu lassen. Mit weiteren unregelmäßigen Gesteinsmehlgaben und ein paar anderen Tricks haben wir somit eine zeit- und kosteneffiziente Basis für einen ertragreichen Garten geschaffen.
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